Hochinformatives „Dorfgespräch“ bei Polizei und Schleierfahndung

Die “Emmertinger Dorfgespräche” sind eine echte Erfolgsgeschichte: auch beim Thema “Wie sicher ist unser Landkreis?” war das Teilnehmerkontingent mehr als ausgeschöpft. Die Emmertinger CSU-Ortsvorsitzende Gisela Kriegl hatte besondere Einblicke in die Arbeit von Polizei und Schleierfahndung versprochen und die Erwartungen der Zuhörer, überwiegend aus Emmerting, Mehring und Burghausen, wurden voll erfüllt: Zuerst stellten EPHK Georg Nieß, Leiter der Polizeiinspektion Burghausen und PHK Gerhard Huber, Chef der Burghauser Schleierfahndung, im Mezzo`s in Burghausen ihre Arbeitsbereiche anhand von Präsentationen vor. Georg Nieß räumte gleich zu Beginn seiner Ausführungen mit beliebten Klischees und Vorurteilen auf: Wir sind hier nicht beim “Tatort”! Das Fernsehen spiegelt die Realität der täglichen Polizeiarbeit keineswegs wieder!” Er gab Einblicke in die Polizeiorganisation, erläuterte die Straftaten im Landkreis Altötting sowie im Bereich Burghausen. Er betonte, dass die Polizei am liebsten zur Vermeidung von Gewalttaten beiträgt und Prävention, gerade auch bei Jugendlichen, eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe ist. Es entspann sich eine rege Diskussion mit den Teilnehmern und vor allem das Thema “Fußball” erhitzte die Gemüter. Nieß beschrieb die Aufgaben der “szenekundigen” Polizisten der PI Burghausen, die die Fans auch bei Auswärtsspielen von Wacker begleiten. Der Zeit- und damit Kostenaufwand für den Steuerzahler ist wegen zwar weniger, aber gewaltbereiter Randalierer schon in der 3. Bundesliga enorm hoch. Bei der Frage nach Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen bezog Georg Nieß klar Stellung: “Ich plädiere aus Polizeisicht für den sofortigen Einsatz der Videoüberwachung an neuralgischen Plätzen auch in Burghausen.” Dann stellte Gerhard Huber das “weitgehend unbekannte Wesen Schleierfahndung”, eine hochqualifizierte Spezialeinheit der Polizei, vor. Deren örtliche Dienststelle befindet sich im 2. Stockwerk des Polizeigebäudes in Burghausen. Als 1985 die stationären Grenzkontrollen aufgelöst und das Schengener Abkommen mit anfangs fünf Teilnehmerstaaten in Kraft trat, erfand Bayern die Schleierfahndung. “Heute gilt das Abkommen in 30 Staaten”, so Huber “und wer es in den Schengenraum schafft, hat von Gibraltar bis Norwegen freie Durchfahrt.” Um der vielfach vorhandenen grenzüberschreitenden Kriminalität wenigstens etwas die Stirn zu bieten, führt die Schleierfahndung “verdachts- und ereignisunabhängige Identitätskontrollen” durch. Schwerpunkte des Aufgabenbereiches sind illegale Migration, Schleusungskriminalität, Kfz-Verschiebung und Schmuggel von Waffen und Drogen. PHK Huber stellte auch die Ausrüstung der mobilen Fahnder vor, die technisch auf dem allerneuesten Stand ist. Die wichtigste Frage der Zuhörer war freilich, nach welchen Kriterien denn die Schleierfahnder Autos zur Kontrolle aus dem Verkehr ziehen würden. Dazu gehört laut Huber ein hohes Maß an Instinkt, Menschenkenntnis und natürlich auch regelmäßige Fortbildung bei den Polizeibeamten. Er beschrieb an echten Fallbeispielen, wie die Treffer bei Kontrollen zustande kommen. Der zweite Teil der Veranstaltung führte die beeindruckten Teilnehmer in das nahe gelegene Dienstgebäude von Polizei und Schleierfahndung. Dort führten Nieß und Huber je eine Gruppe durch ihren Bereich, zeigten den Fuhrpark, die Diensträume und natürlich auch die Haftzellen. Die interessierten Fragen der vielen Besucher reichten bis weit in den Abend hinein und Organisatorin Gisela Kriegl fühlte sich in ihrer Themenwahl für die “Dorfgespräche” wiederum bestätigt.
Für die nächste Veranstaltung steht der Termin bereits fest: am 25.7. erwartet die Geschäftsleitung des Industrieparks Gendorf die Fragen interessierter Bürger.

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Dieser Beitrag wurde am Samstag, 4. Mai 2013 unter CSU Emmerting, Emmertinger Dorfgespräche gepostet. Sie können den Antworten des Beitrags unter RSS 2.0 folgen. Sie können zum Ende springen und eine Antwort hinterlassen. Pinging ist zur Zeit nicht erlaubt.