Versorgung der Gemeinde Emmerting mit erneuerbaren Energien

Um eine bessere Versorgung der Gemeinde Emmerting mit erneuerbaren Energien zu erreichen, wären mehrere Konzepte zu prüfen. Diese sollte in enger Zusammenarbeit mit dem Energiebeauftragten des Landkreises und möglichen Energielieferanten geschehen.

Folgende Möglichkeiten wären zu prüfen:

  1. Versorgung mittels sogenannter „Kalter Fernwärme“. Hier wäre die in großen Mengen vorhandene Wärme des Kühlwassers aus dem Werk Gendorf interessant. Die immer konstante Temperatur im Bereich von ca. 20 – 30 °C wäre über ein Rohrleitungsnetz zu verteilen, die einzelnen Haushalte könnten mit Hilfe von Wärmepumpen diese Temperatur dann auf das für die Heizung oder das Warmwasser benötigte Niveau bringen. Hier könnte mit äußerst geringem Energieeinsatz bei Wärmepumpen eine deutlich bessere Jahresarbeitszahl als bei Grundwasserwärmepumpen erreichbar. Auch zum Schutz des Grundwassers würde diese Möglichkeit beitragen, denn eine Vielzahl von Brunnen heißt immer auch eine Vielzahl an Möglichkeiten das Grundwasser zu verunreinigen. Mit etwas Phantasie könnte man vielleicht sogar noch einen Schritt weitergehen und bei direkter Verwendung des Kühlwassers einen kleinen See/Weiher schaffen und diesen mittels eines Baches mit der Alz zu verbinden und so noch einen ökologischen Mehrwert und je nach Möglichkeit (Größe des Gewässers etc.) sogar eine kleine Bademöglichkeit zu schaffen.
  2. Im Werk Gendorf fällt Wasserstoff als Nebenprodukt bei der Chloralkalielektrolyse an. Dieser wird derzeit komplett werksintern verbraucht. Es würde hier die Möglichkeit bestehen, mit Hilfe einer Rohrnetzverteilung des Wasserstoffs und Brennstoffzellen im Haus Strom und Wärme dort zu erzeugen, wo diese verbraucht würden, nämlich im Haushalt. Ein Batteriespeicher und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach würden so die Unabhängigkeit von anderen Energieversorgern ermöglichen und Spitzenlasten mit abdecken (Stichwort hier auch Virtuelles Kraftwerk).
  3. Auch eine Fernwärmeversorgung vom Müllheizkraftwerk in Bruck sollte immer im Auge behalten werden. Vielleicht auch hier sogar nicht nur klassisch, sondern die „Kalte Fernwärme“.
  4. Die Möglichkeit einer Erweiterung der Fernwärmeleitung im Ortszentrum zum Jugendtreff und vielleicht auch weiter zum Feuerwehrhaus wäre zu überdenken.

Grundsätzlich müssen alle Möglichkeiten betrachtet, abgewogen und natürlich erst der Kontakt mit den eventuellen Lieferanten Werk Gendorf oder Müllheizkraftwerk aufgenommen werden und den Willen und die Möglichkeiten abfragen. Anschließend können bei grundsätzlicher Bereitschaft die technischen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen geklärt werden, um anschließend die beste Lösung zu finden.

Florian Maier (20. Oktober 2016)

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