Schwarzes Starkbier in Hohenwart

Lustig wars`s, abwechslungsreich und für die erschienene Politprominenz aus dem schwarzen Lager durchaus erträglich. Landrat Erwin Schneider erlebte man zu Beginn des „Schwarzbierabends“ im Gasthof Schwarz nicht als dunklen Magier, wie man bei der wörtlichen Häufung der Farbe schwarz leicht geneigt gewesen wäre, dies anzunehmen, sondern als sich in Fahrt redenden Wahlkämpfer der seine „Mannschaft“ auf die letzte Wahlkampfwoche einschwor. „Wir lassen uns durch keine Scharmützel beeindrucken, die sicher noch kommen werden, wir überzeugen durch Inhalte“, rief er den zahlreich erschienen Kreis-, Stadtrats- und Gemeinderatskandidatinnen und Kandidaten zu. „ Die taktischen Spielchen überlassen wir den anderen, sie sind auch nicht erfolgversprechend. „Ich kämpfe für eine absolute Mehrheit im Kreistag, denn die lähmt nicht, sondern beschleunigt die Entscheidungen dort“. Den Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt der Kreiskliniken bezeichnet er als steinig, aber letztendlich erfolgreich, denn das erlaubt uns für die Zukunft, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Auch richtig war hier, erst zu Sanieren und dann zu Spezialisieren. Als wichtig in der Politik bezeichnete es Schneiderl Strategien zu entwickeln und diese dann konsequent zu verfolgen und sich nicht vom Tagesgeschehen ablenken zu lassen. Im Schulbereich sind wir auf allen Ebenen im Landkreis gut vorangekommen und auch für die nächsten Jahre stehen noch große Investitionen an. Die Umstellung des Müllsystems von einem Bring- in ein Holsystem war ebenfalls erfolgreich, so der Landrat und kündigte für die nächsten Jahre sinkende Müllgebühren an. Auch hier wurden die Weichen im Kreistag dank der CSU-Mehrheit richtig gestellt. Als noch vor uns liegende wichtige Aufgaben im Straßenbau nannte Schneider die Ortsumgehungen von Burgkirchen und Burghausen, die der Kreis ins Rollen bringen wird. Den Ausbauzustand der B20 im Landkreis Altötting bezeichnete er als „balkanisch“. Die Industrie in unserem Landkreis unterstützen wir durch schnelle Genehmigungsverfahren und für die Bürgerinnen und Bürger müssen jedes Jahr Fortschritte erkennbar sein, das ist erfolgreiche Politik. Er hoffe für sich auf eine „Vertragsverlängerung“ für die nächsten sechs Jahre durch die Wählerinnen und Wähler am 2. März. Ehe Florian Maier als Bruder Barnabas zu seiner Fastpredigt ans Rednerpult trat, sorgte die Emmertinger Blaskapelle „Pumperlgsund“ für urige bayerische Klänge und der Burgkellerviergesang, von Edith Heistinger auf der Gitarre begleitet, für den musikalischen Rahmen. Die Politprominenz aus den veranstaltenden CSU Ortsverbänden Mehring, Emmerting und Burghausen und aus dem Landkreis war nun besonders angespannt auf den sich nun über sie ergießenden Spott, der aber durchwegs human ausfiel. CSU-Kreisvorsitzende Ingrid Heckner war das erste „Opfer“ als Bruder Barnabas feststelle, wir leben in einem Landkreis mit mehr Kurven als die CSU-Kreischefin vorweisen kann. Johann Aicher, Feichtens Bürgermeister, bezeichnete Bruder Barnabas als „König des Südens“ der sich unlängst von seinen „Untertanen“ eine Halle bauen lies, in der er nun deren Huldigungen entgegennehmen kann. Landrat Erwin Schneider bescheinigte er einen ausgeprägten Sturkopf, so wie es die Landkreisbürgermeister verdient haben, denen Beharrlichkeit bei der Vertretung eigener Interessen ja auch nicht fremd ist. Den Gegenkandidaten von Landrat Erwin Schneider, Franz Kammhuber, bezeichnete er als „Soziopfer“ von Herzog Hans. Mehrings Bürgermeister Josef Wengbauer prophezeite er in den nächsten sechs Jahren eine Karriere als Stadtteilbürgermeister von Burghausen in Erfüllung der Mühlhiaslweissagung „zuerst werden sie eine große Straße vom Osten her bauen und dann werden die „Roten“ kommen. Hilfe kann er dabei nur von Norbert dem „Pfundigen“ und durch Anflehen der Gespensterpiratin aus dem Fluch der Karibik, Gerti Ertl erwarten. Auch soll es schon vorgekommen sein, dass sich Wengbauer in das Faschingstreiben des Emmertinger Frauenbundes eingeschmuggelt hat. Burghausens CSU Fraktionsvorsitzenden Paul Kokott, bekannt als Liebhaber guter Weine, bezeichnete er als Sommelier, dessen „eigene Weine“ mitunter korkeln. Ob Burghausens Bürgermeister Hans Steindl sein „Praktikum“ bei der Müllabfuhr deshalb absolviert hat, damit er nach dem 2. März nicht auf der Straße steht, fragte Bruder Barnabas in die Runde. Aber weil er nur die Farbe rot kennt, ist er bei der Müllabfuhr mit den grauen, gelben und blauen Tonnen nicht zu gebrauchen und deshalb als Bürgermeister doch besser aufgehoben, meinte Bruder Barnabas. Einen wichtigen Vorteil im Kampf um den Bürgermeistersitz in Emmerting machte Bruder Barnabas für den Herausforderer Stefan Kammergruber aus, „der wohnt nämlich schon im Rathaus“. Wegen des von Stefan Kammergruber angekündigten frischen Windes im Emmertinger Rathaus zeigt sich der Amtsinhaber bereits jetzt etwas verschnupft, so der Prediger. Im Übrigen ist Emmerting auch der Stadt Burghausen schon weit voraus, mit einer Umgehung und drei Ausfahrten, wovon man in Burghausen nur träumen kann. Sollte sich Mehring als kleines bayerisches Dorf vor den Toren Burghausen weiterhin so widerspenstig zeigen, schlug Barnabas eine Teilung zwischen Burghausen und Emmerting vor. Die Öd und das Hohenwarter Gewerbegebiet würden wir schon nehmen. Übrigens an Gewerbe in Emmerting, daran sollten sich die Emmertinger auch gewöhnen können. Norbert Stranzinger als Bürgermeister von Burghausen mit seinem Amtskollegen Josef Wengbauer, dann nur noch als Ortsteilbürgermeister, wären auf alle Fälle die gewichtigsten politischen Kräfte im Landkreis. Auch die Namensfindung für den neuen Radweg nach Neuötting hat Bruder Barnabas schon abgeschlossen, der wird „Andreas Böck-Weg“ heißen, genannt nach seinem Initiator, dem Emmertinger CSU Ortsvorsitzenden. Abschließend ermunterte der Prediger, alle die, die heuer nicht drangekommen sind, können auf das nächste Jahr hoffen, doch sie sind nicht so arm dran wie der Emmertinger Hausbesitzer, der einen so baufälligen Dachstuhl auf seinem Anwesen hat, dass ihm beim Faschingsumzug beim Abfeuern einer Konfettikanone eine Reihe Dachziegel herunterfielen. Wer meinte, nun seien die humoristischen Einlagen zu Ende, der sah sich getäuscht. Heidi Rösler und Klaus Straußberger wussten als tratschende Kirchenbesucher zu gefallen (Der Stranzinger wirft schon lange seinen Schatten voraus, bis er dann endlich kommt.). Johann Lindner und Reinhold Sterflinger überzeugten als winterliche Langläufer mit gekonnten Wortspielereien. (Mit Stefan Kammergruber wird sich was ändern für Bürgermeister Josef Maier, über kurz oder lang, oder Maier war schon lang Bürgermeister, aber nicht mehr lang.) Hildegard Eimannsberger präsentierte sich als Kandidatin für das Emmertinger Bürgermeisteramt und stellte dabei ihren weiblichen Gemeinderat und ihre Wahlziele vor. Gisela Kriegl bescheinigte, eine moderne Frau zu sein, aber in einem doch altmodisch; sie ist schon 20 Jahre in der CSU. Ihr Beitrag zur Gestaltung des Dorfplatzes, eine Ententeichidylle vor der Pfarrkirche. Pfarrer Gunther Drescher nahm sie wegen seines ausgeprägten Hangs zum Detail bei der Organisation von Veranstaltungen auf die Schippe. Christa Erber wusste als „Schönheitskönigin von Schneitzlreuth“ zu gefallen. Bei ihrer Gesangseinlage wurde sie von Susanne Beutlhauser auf der Ziehharmonika begleitet. Ein abwechslungsreicher und gelungener Abend allemal, bei dem der Humor im Vordergrund stand, dabei aber nie verletzend wirkte. Dass dies ankam, konnte man an der Zahl der Besucher sehen, denn im „Schwarz-Saal“ herrschte dichtes Gedränge, bis auf den letzten Platz waren alle Stühle besetzt, Zuspätgekommene musste sogar zeit weise mit Stehplätzen vorlieb nehmen. (Mike Fuchs)

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Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 24. Februar 2008 unter CSU Emmerting, Starkbierfest gepostet. Sie können den Antworten des Beitrags unter RSS 2.0 folgen. Sie können einen Kommentar abgeben oder einen Trackback setzen.