Frischer Wind für Gemeinde

Einer großen Zuhörerschar konnte Bürgermeisterkandidat Stefan Kammergruber (CSU) am Samstagabend im voll besetzten Partyhaus Schütz sein Wahlkonzept näher bringen. Als Gastredner war Landrat Erwin Schneider gekommen. Musikalisch wurde die Wahlversammlung, die einzige des CSU-Ortsverbandes, von der Blaskapelle „Pumperlgsund“ umrahmt. CSU-Ortsvorsitzender Andreas Böck konnte neben den beiden Hauptrednern auch Bürgermeister Josef Maier, 3. Bürgermeister Josef Sandhöfner und den Kreisvorsitzenden der Europaunion, Herbert Kahnert, begrüßen. Die Emmertinger CSU, so Böck, sei seit über 60 Jahren im Gemeinderat vertreten und stelle dort seit 36 Jahren die stärkste Fraktion. Mit Stefan Kammergruber habe die CSU einen kompetenten Kandidaten aufgeboten und hinter ihm stehe ein starkes Kandidatenteam mit einem breiten beruflichen Spektrum. Das Durchschnittsalter der Kandidaten betrage 39 Jahre. Böck versprach einen fairen, sachorientierten Wahlkampf und stellte klar, dass Parteipolitik im Gemeinderat nichts zu suchen habe, wie von anderer Seite öfters fälschlicher Weise behauptet werde. Ebenso gebe es keinen Fraktionszwang. Landrat Erwin Schneider dankte er ausdrücklich für die Unterstützung beim Radwegbau nach Neuötting. Abschließend sagte Böck, dass er und Manfred Herrle nicht mehr für den Gemeinderat kandidieren werden.

Stefan Kammergruber leitete seine Wahlrede mit der Feststellung ein, dass es der stärksten Fraktion im Gemeinderat anstehe, das Bürgermeisteramt anzustreben. Dabei dankte er ausdrücklich seinem Kandidatenteam, das hinter ihm stehe und ihn vorbildlich unterstütze.

Als seine Wahlziele nannte Kammergruber die Ortsmitte (Karrerwiese) als Ortszentrum für Jung und Alt zu gestalten, auch mit einer ansprechenden Bebauung, aber ohne Zeitdruck. Für ein betreutes Wohnen sollte die „Karrerwiese“ aber nicht geopfert werden, hier gebe es alternative Standorte an der Knogler- oder Guglweiterstraße.

Die dringend benötigte Mehrzweckhalle sollte als Erweiterung der bestehenden Turnhalle an der Adalbert Stifter Straße gebaut werden. Der Gemeinderat stehe zu dem Bau, doch die Finanzierung erweise sich als problematisch. „Warum hier nicht auf einen kommunalen Investor zugehen oder sich nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten umsehen?“, stellte Kammergruber in den Raum.

Das von der Gemeinde gekaufte Kastenhuber-Anwesen sollte nicht saniert, sondern abgerissen und als Parkfläche für die neue Mehrzweckhalle gestaltet werden. Um die finanzielle Situation der Gemeinde Emmerting zu verbessern, müssten verstärkt Anstrengungen unternommen werden, Gewerbebetriebe anzusiedeln. Emmerting habe das Potential für mittelständische Betriebe zwischen den nahen Großindustriestandorten. „So etwas darf nicht verschlafen werden“, meinte der Kandidat.

An der Einschleifung Emmerting-Nord hätten wir einen neuen Verbrauchermarkt ansiedeln können, aber hierfür gab es keine Gemeinderatsmehrheit. „Hier müssen wir uns verstärkt um Gewerbegrundstücke bemühen,“ so Kammergruber. Mit ihm als Bürgermeister werde es kein Rathaus auf der „Karrerwiese“, geben. Das alte Schulhaus sollte vollständig für Verwaltungszwecke ausgebaut werden, auch mit einem Sitzungssaal.

Ein sehr wichtiges Anliegen sei der Erhalt der Hauptschule in Emmerting. Dank einer Initiative von Gisela Kriegl konnte eine Ganztagesbetreuung eingerichtet werden, was den Schulstandort nicht nur aufwertet, sondern auch stärkt. Als weiteren wichtigen Punkt seines Konzeptes nannte Kammergruber die gute Vereinsarbeit in der Gemeinde weiterhin zu unterstützen, auszubauen und die Neubürger dazu anzusprechen und rascher mit einzubeziehen.

Ferner sprach sich Kammergruber weiterhin für eine offene Jugendarbeitaus, aber nicht in der jetzigen Form mit dem Jugendtreff. „Das können wir uns auf Dauer nicht leisten“. Für die öffentlichen Gebäude stünden energiesparende Maßnahmen an und auch nach der Nutzung von alternativen Energieformen müsse man sich umsehen. „Mit Franz Kastenhuber als Umweltreferenten haben wir hier den richtigen Mann in unseren Reihen,“ betonte der Kandidat.

Zum Hochwasserschutz müsse der Alzdamm verstärkt werden. Weiters gelte es die hohe Wohnqualitätzu erhalten und auszubauen. „Ich bin bereit, mein Engagement für Emmerting auszubauen“, so Kammergruber. In den letzten 26 Jahren sei nicht alles falsch gelaufen, aber ein frischer Wind täte der Gemeinde schon gut.

Kammergrubers Ausführungen wurden mit einem lang anhaltenden Applaus quittiert. Nun stellten sich die sechzehn Kandidaten der Liste „CSU“ vor und vermittelten Aufbruchstimmung.

Landrat Erwin Schneider gratulierte dem CSU-Ortsverband zu seiner Liste und sprach von einem hohen Niveau, das hier aufgeboten werden könne. Er streifte den Schulbereich, die Krankenhaussituation, die Abfallbeseitigung, den Straßenbau und die wirtschaftliche Entwicklung. (Mike Fuchs)

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Dieser Beitrag wurde am Montag, 18. Februar 2008 unter Bürgermeisterkandidatur, CSU Emmerting, Gemeinderat gepostet. Sie können den Antworten des Beitrags unter RSS 2.0 folgen. Sie können einen Kommentar abgeben oder einen Trackback setzen.