Feuerwerk des Derbleckens

Vor dem Leviten lesen und Derblecken der lokalen Politprominenz durch „Bruder Barnabas“ Anton Maier stand beim Starkbierfest der CSU Ortsverbände Emmerting, Mehring und Burghausen am Samstagabend im Gasthof Schwarz in Hohenwart die politische Information aus erster Hand durch Landrat Erwin Schneider zur alle betreffende Flüchtlingssituation im Landkreis, in Bayern, Deutschland und was das für Europa bedeutet. Landrat Erwin Schneider wollte dabei mit seiner schweren politischen Kost nicht als „Spaßbremse“ verstanden werden und erinnerte deshalb an die Ursprünge dieser Veranstaltung, die als reine politische Kundgebung zu seiner ersten Wahl als Landrat aus der Taufe gehoben wurde.
Durch den unterhaltsamen, wie kurzweiligen Abend im bis auf den letzten Platz voll besetzten Saal des Gasthofs Schwarz in Hohenwart führten die Emmertinger CSU-Ortsvorsitzende Gisela Kriegl und die nach Mehring auf den elterlichen Hof zurückgekehrte ehemalige Burghauser CSU-Ortsvorsitzende Gertraud Ertl. Die Begrüßung der Gäste übernahm Mehrings CSU Ortsvorsitzender Christian Estermaier.
Für den musikalischen Rahmen des Abends sorgte die Musikformation „Pumperlgsund“ der Musikkapelle Emmerting.
Landrat Erwin Schneider machte vor der versammelten CSU-Politpromminenz aus dem Landkreis und den drei Ortsverbänden eine gedrückte, sorgenvolle Stimmung wegen der Flüchtlingskrise im Lande aus. „Aus dem arabischen Frühling, der noch von allen begrüßt wurde, wurde ein arabischer Winter“. Dann ging er auf die Ursachen der Syrienkriese, die eine äußerst gefährliche Gemengenlage darstellt ein. Gefährlich wurde diese Kreise für uns in Deutschland und Europa weil Russland hier seine letzte Bastion im Nahen Osten nicht fallen lassen will und die USA nur mehr mäßiges Interesse an dieser für sie weit entfernten Region haben. All das wird auf dem Rücken der Bürger dort ausgetragen, was wiederum alle zur Flucht verleitet die dazu nur irgend eine Chance sehen. Doch das ruft auch Wirtschaftsflüchtlinge aus umliegenden Ländern auf den Plan. Er schätze dass das die Hälfte der Menschen ausmacht, die zu uns kommen. Durch diese Überforderung ist aus der ursprünglichen Willkommenskultur eine Ablehnungskultur geworden, so Schneider. Die Stimmung bei den Landratskollegen in Bayern habe er noch nie so schlecht erlebt, wie in diesen Tagen. Wir hier in Altötting versuchen mit einer breiten Verteilung der Menschen Gettobildungen zu vermeiden, was uns bisher auch gelungen ist. Aber es kann nicht so weitergehen. Der Meinung der CSU nach Obergrenzen für Flüchtlinge schließen sich immer mehr Länder in Europa an, so Schneider weiter. Viele Bürgerinnen und Bürger in unserem Land sorgen sich um unsere kulturelle Identität. Es gilt die Situation wieder in den Griff zu bekommen, fraglich ist dabei ob dies, wie von der Bundeskanzlerin Angela Merkel angestrebt, mit Hilfe der Türkei zu Stande kommt. „Ich und die CSU und andere europäische Länder glauben das nicht“. Die Syrienkreise hat eine wahre Völkerwanderung ausgelöst, so der Landrat und wenn sich Afrika nicht entwickelt stehen wir vor einem noch größeren Problem, angesichts des für diesen Kontinent prophezeiten Bevölkerungszuwachses. Die aktuelle Flüchtlingskriese bringt die Europäische Union an den Rand des Zusammenbruchs. Für den Erhalt dieses uns Frieden, Freiheit und Wohlstand bescherenden Einigungswerks gilt es zu kämpfen. Dazu ist es wichtig wieder Recht und Ordnung in unserem Land herzustellen und die EU-Außengrenzen zu sichern und wenn das nicht gelingt unsere nationalen Grenzen. Zerbricht die EU kann Russland dann in ein politisches Vakuum stoßen. Mit solch beeindruckenden Worten beendete Schneider seine Rede.
Mit „die Blondinen sind da“ erinnerten die Moderatorinnen des Abends Gisela Kriegl und Gertraud Ertl Erwin Schneider an die bewusst von ihm nicht angeschnittenen lokalpolitischen Themen wie die Einrichtung eines Hochschulstandortes in Burghausen, der gescheiterten Ansiedlung einer Wirtschaftsschule in Burghausen oder der Renovierung des Landratsamtes. Burghausens Altbürgermeister Fritz Harrer war es dann als G`stanzlsänger vorbehalten den humorigen Teil des Abends endgültig einzuleiten. „Die Gertraud Ertl will nicht mehr Burghauser Bürgermeisterin werden, sondern Bäuerin in Mehring. Dies gibt zu Spekulationen Anlass, denn die Kombination Landwirtschaft und Bürgermeisteramt gilt in Mehring als Erfolgsmodell, so Harrer. Als neuen Bürgermeisterkandidaten der CSU für Burghausen machte Harrer dafür Josef Weschta aus. Eine Spitze Richtung Burghauers Rathaus war das G`stanzl, „wo seit langem ein Einkaufszentrum geplant ist steht bis heute nur eine Bildergalerie, ein Einkaufszentrum wird das nie“!
Doch nun war Anton Maier als „Bruder Barnabas“, die moralische Instanz vom „Schwarzenberg“ mit seinem mit großer Spannung erwarteten Monolog an der Reihe. Er fragte ob alle auch gleich nach Hohenwart hergefunden und sich nicht verfranzt haben, angesichtes der vielen Abfahrten von der St. 2108 die es hier in Emmerting und Mehring nun gibt. Nur auf der neuen Zufahrt nach Mehring fährt niemand, aber halt einer muss schon gefahren sein, weil schon ein Verkehrsschild verbogen wurde. „Da ist es genau so ruhig wie in der Anlaufstelle der Gemeinde Mehring“, damit saß bereits die nächste Spitze gegen Mehring. Dann beglückwünschte er die Gemeinde Mehring dazu noch keine Flüchtlinge zugeteilt zu bekommen, so kennen die Mehringer Kinder nach wie vor die Mohren nur von ihrem Wappen. Dann nahm er die Kid`s wegen ihrer Handysucht aufs Korn und stellte dabei fest dass die jüngeren Erwachsenen unter uns nicht ganz sattelfest in der Handybenutzung sind. So ist es Emmertings Bürgermeister Stefan Kammergruber passiert dass er eine private Whatsapp-Nachricht an seine Frau versehentlich an die Feuerwehrgruppe postete und die über so viel Zuneigung hoch erfreut war. Die 1200 Jahrfeier in Emmerting war ein hartes Stück Arbeit das alle Emmertinger auf den Plan rief, so Bruder Barnabas und die Kosten sind dabei auch gestiegen wie das Grundwasser in Emmerting nach einem Alzhochwasser. Die Burghauser Lokalredaktion des Anzeiges vertrat entgegen der Annahme die Meinung in Emmerting war 2015 ein ruhiges Jahr. Aus der Partnergemeinde Grünbach am Schneeberg habe man zum Jubiläum eine alte Fließe aus ihrem Bergwerk erhalten, die man beim Rathausumbau sicher verwenden könne.
Herumgesprochen hat sich in Emmerting auch dass der Bürgermeister nicht nur auf den Zeitungsfotos lächelt, wie in Burghausen, sondern auch bei seinen Alltagsgeschäften im Rathaus und im Bauhof. Dagegen ist es mit dem Fraktionszwang im Emmertinger Gemeinderat nicht weit her, ließen doch seine CSU-Kollegen Bürgermeister Kammergruber beim geplanten Ankauf eines neuen Unimogs für den Bauhof glatt im Regen stehen und durchfallen. Die Emmertinger CSU-Ortsvorsitzende Gisela Kreigl hält ihren Ortsverband permanent in Bewegung und der Kulturreferent der Gemeinde Thomas Estermeier leistet mehr als das ganze Kulturamt der Stadt Burghausen, wenn man berücksichtigt wie intensiv und ausdauernd er sich bei allen Veranstaltungen einbringt. Mehring sei in den letzten Jahren aber etwas zu gut weggekommen, fand Bruder Barnabas weiter. Bei der diesjährigen Jahresbeichte, die er diesmal dem Jugendreferenten der Gemeinde Mehring Hans Lindner und 2. Bürgermeister Stephan Beutlhauser, anstelle von Bürgermeister Josef Wengbauer, abgenommen habe zeigten sich diese noch ein wenig schüchtern. Jung, dynamisch auch das Auftreten des neuen Mehringer CSU-Ortsvorsitzenden und DSL-Pate der Gemeinde, dennoch ist die Homepage der Mehringer CSU kein Aushängeschild. Weiter nahm Bruder Barnabas dann das Alter der Burghauser CSU-Stadträte aufs Korn und hob die aufbauende Wirkung hervor, sich auch mal mit CSU Fraktionen auszutauschen die in ihren Gremien die Mehrheit besitzen. Ferner machte er eine gewisse Kälte im Burghauser Rathaus aus, aber „Väterchen Frost“ regiert noch bis 2020. Als Konjunkturprogramm für das Burghauser Krankenhaus bezeichnete Bruder Barnabas die Idee einer Radwegführung hinter einparkenden Autos in der Robert-Koch-Straße zu planen. Sparsamkeit ist für Burghausen ein Fremdwort, in Emmerting der Alltag in der Kommune. Aber doch, die Durchsicht der Vergaberichtlinien für die Landesgartenschau hatte man sich in Burghausen „gespart“.
Zum Wirken des neuen Pfarrers Thomas Steinberger in der Gemeinde Emmerting wusste Bruder Barnabas zu berichten dass nun die Nachwuchsfußballer dank des regelmäßigen Trainings mit ihm bereits erste Erfolge feiern können. Abschließend ermahnet er die Emmertinger bei all den Gemeinsamkeiten mit Mehring, wie sie bei der 700 Jahrfeier des Gasthofs Schwarz an den Tag kamen und auch praktiziert wurden, dass da auch noch etwas anderes war…. ! Mit tosendem Applaus wurde Anton Maier dann als Bruder Barnabas vom Publikum verabschiedet. „Angesichts der Gage, gibt es keine Zugabe“, so seine letzte Spitze.
Mit einem kurzen Bühnenstück „1200 Jahre nach der 1200 Jahrfeier“ warteten anschließend Matthias Bergmann, Daniel Jüptner, Korbinian Maier, Maximilien Forstlehner und Thomas Ertl von der JU Emmerting auf, die Grabungen anstellten wo vor 1200 Jahre das Festzelt gestanden haben muss und dort für sie seltsame Dinge wie einen Maßkrug und eine Ziehharmonika zu Tage förderten.
Mit einer Verlosung von attraktiven Sachpreisen, gespendet von lokalen Gewerbetreibenden und den CSU-Mandatsträger aus dem Landkreis sowie dem Hauptpreis, einer viertägigen Berlinfahrt für zwei Personen, gestiftet von MdB Stefan Mayer und Bräuin Marlies Röhrl als Glücksfee, klang das unterhaltsame Fest dann aus. (Text und Bilder: Michael Fuchs)

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Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 6. März 2016 unter CSU Emmerting, Starkbierfest gepostet. Sie können den Antworten des Beitrags unter RSS 2.0 folgen. Sie können zum Ende springen und eine Antwort hinterlassen. Pinging ist zur Zeit nicht erlaubt.