„Bruder Barnabas“ Anton Maier las allen die Leviten

Vor dem Leviten lesen und Derblecken der lokalen Politprominenz durch „Bruder Barnabas“ Anton Maier stand beim Starkbierfest der CSU Ortsverbände Emmerting, Mehring und Burghausen am Samstagabend im Gasthof Schwarz in Hohenwart   die politische Information aus erster Hand durch Landrat Erwin Schneider zur  Flüchtlingssituation speziell im Landkreis Altötting. Landrat Erwin Schneider wollte dabei mit seiner schweren politischen Kost nicht als „Spaßbremse“ verstanden werden und erinnerte deshalb an die Ursprünge dieser Veranstaltung, die als reine politische Kundgebung zu seiner ersten Wahl als Landrat aus der Taufe gehoben wurde.

Durch den unterhaltsamen, wie kurzweiligen Abend im bis auf den letzten Platz voll besetzten Saal des Gasthofs Schwarz in Hohenwart führten die  CSU-Ortsvorsitzenden aus Burghausen, Mehring und Emmerting Bernhard Harrer, Christian Estermaier und Gisela Kriegl. Die einleitende Begrüßung der Gäste übernahm Burghausens  CSU Ortsvorsitzender Bernhard Harrer. Für den musikalischen Rahmen des Abends sorgte die Musikformation „Pumperlgsund“ der Musikkapelle Emmerting.

Landrat Erwin Schneider  nahm zu den Themen Asyl, Migration und Zuwanderung nach Europa Stellung. Gut gefahren ist der Landkreis mit der dezentralen Unterbringung der Asylsuchenden. Hierzu wurden im Landkreis  Altötting 170 Wohnungen und Häuser angemietet. Nur Burghausen hat sich für eine Sammelunterkunft entschieden. In der Spitze wohnten im Landkreis 1.700 Asylbewerber, aktuell sind es etwa 800. Die Erstaufnahmeeinrichtung in Neuötting wird aufgelassen. Wir haben die Situation ganz gut im Griff, aber von einzelnen Personen werden wir ganz schön an der Nase herumgeführt. Unser Rechtssystem lässt das leider zu, so der Landrat. Als Beispiel nannte er zwei Fälle, so einen aus Nigeria stammenden dort straffällig gewordenen Asylbewerber und einen Nordafrikaner der kein Wort spricht um seine Herkunft nicht feststellen zu können.  Die Zugänge an neuen Asylbewerbern haben sich  drastische geändert was die Herkunftsländer betrifft, so der Landrat.  Die neuesten Zahlen über die Neuzugänge in Oberbayern belegen das wir es nicht mehr mit einer Kriegsflüchlings-Situation zu tun haben sondern mit dem Beginn einer Völkerwanderung, denn aktuell kommen 80% der Neuankömmlinge aus Afrika, 49% aus Nigeria und das ist erst der Anfang, so Schneider. In Afrika sind die 18 Geburtenstärksten Länder der Welt. Das einzige was hier hilft ist Bildung, vor allem bei den Mädchen. Aber das wirkt sich auch erst in der übernächsten Generation aus und wir in Europa haben kein Rezept  diese Zuwanderung  einzudämmen. Es rührt sich etwas auf der Welt,  und wir waren schon einmal sicherer unterwegs in Europa, so der Landrat weiter. Aber die kleine Politik ist auf die Rahmenbedingungen der großen Politik angewiesen. Da können wir hier auf lokaler Ebene noch so gut arbeiten, wenn der äußere Rahmen nicht stimmt, werden wir auch da nicht erfolgreich sein. Deutschland ist noch der stabilste Faktor in Europa und dass es so beleibt, sollen wir bei der Bundestagswahl im Herbst sorgen, denn Europa befindet sich in Lebensgefahr. Die Bundestagswahl ist auch ein Zeichen für die Welt und die CSU  ist ein Garant der Stabilität und wird auch so wahrgenommen, dass kann man auch an den Talkshoweinladungen von MdB Stephan Mayer ablesen, dem Sprecher der Arbeitsgruppe Inneres der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.

Nach diesen ernsten Worten die die aktuelle politische ungeschönt wiederspiegelten waren dann die vier „Sauriaßlweiba“ Manuela Huber, Petra Eberle, Elke Gruber und Monika Schreiner am Zuge, die für Stimmung im bis auf den letzten Platz gefüllten Saale sorgten und dabei mit ihren weiblichen Reizen nicht geizten.

Sie sangen vom Kuckuck  mit der Hasenscharte und vom Postfrosch, erzählten aus ihrem Leben, und ließen die Veranstalter unmissverständlich wissen dass sie auch an´ „Durst“ haben.  Sie gaben einen sonntäglichen „Weibertratsch“ zum Besten und das Lied der „Winde“. Zum krönenden Abschluss gab es einen Kanon zum Mitsingen. Die Zuschauer waren begeisterte und verabschiedeten die vier  „schrillen“ Frauen aus dem Sauriaßl mit viel Applaus.  

Doch nun war Anton Maier als „Bruder Barnabas“,   die moralische Instanz vom „Schwarzenberg“ zu Hohenwart mit seinem mit großer Spannung erwarteten Monolog an der Reihe.  Da zuvor die Lautsprecheranlage beim Auftritt der Sauriaßlweiba nicht optimal funktioniert machte er gleich „Mehringer“ Technikdefizite dafür verantwortlich. „Rot und Grün“ in der Politik das geht gar nicht, stellte er fest. Er wünsche sich zudem auch für die große Politik sechsjährige Wahlperioden wie in der Kommunalpolitik da könne man auch mal inne halten und sein Werk betrachten, aber bei vier Jahren befinde man sich ja praktisch permanent  im Wahlkampf, ohne Selbstreflektion. Im weiteren Verlauf  seiner „Predigt“ nahm er dann die Nachfolgersuche für die Bürgermeisterämter in Mehring und Burghausen bei den nächsten Wahlen aufs Korn. Der Burghauser CSU riet er dabei mehr von der Spitze in die Breite zu gehen, was das  auch immer heißen mag, wie Bruder Barnabas das in einem Nebensatz formulierte. Der SPD bescheinigte er das Talent „mit dem Geld nur so um sich zu werfen“ und in der Burghauser CSU  machte er einen Trinkspruch auf die aussichtslose Situation aus. Auch über die politische Zukunft von MdL Ingrid Heckner machte sich  Bruder Barnabas sorgen. „Was macht die denn wenn ihr Friseur in Rente geht“, fragte er in die Runde. Auch ein Bisschen Lob hatte Bruder Barnabas parat, so für den Internetauftritt des Emmertinger-CSU-Ortsverbandes. Aber Mehring und Burghausen haben hier schon deutlich aufgeholt, stellte er fest.  Unzweifelhaft ist Bayerisch der coolste Dialekt, so Bruder Barnabas weiter. Sprecht Bairisch, so Bruder Barnabas denn nur die Coolsten beherrschen  diesen Dialekt. Dabei forderte er das Fach „Bayerisch“ an unseren Schulen, so wie in Mecklenburg-Vorpommern es ein Fach für „Plattdeutsch“ gibt, wenn von dort auch sonst nichts Gutes kommt, aber hier sind sie Vorreiter. Denn wer selbst nicht Hochdeutsch sprechen kann sollte es auch nicht von seinen  Kindern  verlangen.

Dann kam Bruder Barnabas auf Doppelnamen zu sprechen, die Gott sei Dank ja  im Abklingen sind, aber im Bayerischen sowieso anders geartet sind. So wie hier  ein Schleicher  etwa Kriechen-Bauer genannt wird, oder einer der wenig von der Landwirtschaft versteht Weng-Bauer.  Den Frauen stehen heute alle Türen offen, stellte Bruder Barnabas weiter fest  denn es heiß nicht mehr Kinder, Küche, Kirche , die drei bekannten K`s, heute heißt es zum Beispiel „JTT“  Joga, Tupper, Thermomix nur bei der Emmertinger CSU sind die drei K´s  noch fest verankert, nämlich Kriegl, Kriegl, Kriegl. Die Gisela muss im Landkreis unbedingt mehr Verantwortung übernehmen, so Bruder Barnabas. Ob die Gertraud Ertl weiter ohne Politik leben kann ließ der Fastenprediger dahingestellt. Vielleicht  nutzt sie ja den neu angetretenen Posten als Schatzmeisterin der Mehringer Feuerwehr als Sprungbrett für ein politisches  Comeback in ihrer Heimatgemeinde. Auch ihrem Amtsvorgänger Robert Buchner werden hier ja Ambitionen nachgesagt nach Höherem  zu streben.

Ferner hat Bruder Barnabas Sparfüchse unter den Kirchgängern aus Mehring und Emmerting  ausgemacht die immer den Gottesdienst in der Nachbarspfarrei  besuchen und   wenn dann  für die eigene Pfarrei gesammelt wird brauchen sie ja  nichts  zu spenden.

Weiter nahm Bruder Barnabas  die Terminschwierigkeiten der Mehringer beim Ansetzten der Bürgerversammlungen aufs Korn. Denn diesmal kollidierte der erste Termin mit den Spielterminen der Theatergruppe Emmerting. Ja aber eigentlich verständlich wo sich Gastwirt Konrad Schwarz und  der Wengbauer Sepp ja so selten begegnen. Nun schwierig ist es schon aus den Mehringern etwas heraus zu kitzeln. „Über die Burghauser und die Emmertinger haben sie immer was parat“, aber in Mehring, da gibt es nichts zu berichten. Aber Mehring hat heuer doch einen Skandal.  Da könnte man den Mehringern doch die Emmertinger Theaterkulisse überlassen da könnten sie dann im Anschluss die tragische „Hörndlkomödie“ aufführen.

Burghauser Großstadt Flair machte Bruder Barnabas an der Feinstaubbelastung aus, da übertraf man sogar in diesem Winter  die Landeshauptstadt und da passt ein Einkaufszentrum ja gut mitten in die Stadt. Da gilt es schnell zu sein, denn wenn einmal die Umgehungsstraße gebaut werden sollte könnten sich solche Zentren ja dort ansiedeln und Burghausen würde zur Donut-City, innen ein Loch und außen herum das  Fett. Ja Burghausen liebt das Extreme, so die Extremeisschwimmer und die extremen Fußballfans die dem SV Wacker Burghausen  ein extrem schlechtes Image bescheren  und so die Sponsoren reis aus nehmen. Wenn das extrem so weitergeht spielen die Wacker Fußballer bald gegen Emmerting und Mehring, so Bruder Barnabas warnend.

Emmerting beschäftigen vielmehr der Bluthänfling und die Zauneidechse. Denn beim Bau eines innerörtlichen Verbrauchermarktes  ist die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt zur Hochform aufgelaufen und fordert hier ein Rückzugsgebiet für diese seltenen Tiere, die hier höchstens vermutet werden und hier noch niemanden gesehen wurden.  Anderswo werden ohne viel Aufhebens 15 Hektar Bannwald gerodet. Aber der Bluthänfling könnte den Mehringern  helfen wenn man ihn entlang der geplanten Umgehungsstraßentrasse ansiedeln würde. Im Übrigen machte Bruder Barnabas die Untere Naturschutzbehörde als Verhinderungsbehörde aus, die bei Bürgermeistern und Mittelständlern Schweiß und Juckreiz erzeugt. Die Kürzel für LRA stehen hier für „Leider ruht  alles“, so der Fastenprediger. „Es geht zu auf der Welt, Erdogan, Brexit und Trump halten uns in Atem, ja da l…..  „ der Bruder Barnabas zitierte dann  den Götz von Berlichingen und er schloss mit den Worten „selten ist etwas so wichtig dass es nicht morgen schon  wieder wurscht wäre.“ Ein lang anhaltender tosender Applaus  nach der einstündigen, fulminant vorgetragenen „Predigt“  zeugte von der Hohen Kunst des Akteurs Anton Maier die Dinge beim Namen zu nennen und sie immer treffend in  heitere  Pointen zu verpacken.   

Mit einer Verlosung von vielen attraktiven Sachpreisen, gespendet von  lokalen Gewerbetreibenden und den CSU-Mandatsträger aus dem Landkreis sowie dem Hauptpreis, einer viertägigen Berlinfahrt für zwei Personen, gestiftet von MdB Stefan Mayer und Julia Kriegl, Tochter der Emmertinger CSU-Ortsvorsitzenden als Glücksfee,  klang das amüsante  und kurzweilige Starkbierfest dann aus (Text: Michael Fuchs).

(Aufnahmen: Michael Fuchs)

(Aufnahmen: Markus Margraf)

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Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 19. März 2017 unter CSU Emmerting, Starkbierfest gepostet. Sie können den Antworten des Beitrags unter RSS 2.0 folgen. Sie können zum Ende springen und eine Antwort hinterlassen. Pinging ist zur Zeit nicht erlaubt.