Brillanter Fastenprediger begeistert das Volk

Der diesjährige Starkbieranstich im Gasthof Schwarz in Hohenwart brachte die Gäste zum Lachen. Grund dafür war ein brillanter Fastenprediger namens Anton Mayer. Der ältere Bruder des Emmertinger CSU-Ortsvorsitzenden Florian Mayer musste ran, weil „ich mich schließlich schlecht selbst schimpfen kann“, wie der Vorgänger und neue Inhaber eines politischen Amtes feststellte. „Die Rede war wirklich hervorragend. Ich habe selber auch einiges abbekommen, aber das gehört dazu und macht auch Spaß“, kommentierte Landrat Erwin Schneider.

Der Pleiskirchener durfte einen Tag vorher sein 10-jähriges Amtsjubiläum feiern, was ihm selbst gar nicht aufgefallen wäre: „Daran habe ich gar nicht gedacht. Aber ich will nicht zurück, sondern nach vorne schauen.“ Gesagt, getan. Schneider streifte im vorausgehenden politischen Teil die Finanzlage der nächsten Jahre, ging auf die Raumordnung der möglichen Umgehung Burghausen ein und machte sich vehement für die Wirtschaftsschule stark.

Dann wurde ihm die Kehle trocken. Selbst ein Schluck aus dem Krügerl konnte den Husten nicht lindern und so stellte er nach kurzer Rede fest: „Es ist doch Zeit, dass ich jetzt aufhöre.“

Danach ging es gleich mit dem scharfzüngigen und sehr wortgewandten Bruder Barnabas weiter, oder wie der Neffe des Redners zu sagen pflegt – „Bruder Bananbas“. Jeder bekam sein Fett ab. Da war natürlich die Möchte-Gern-Großstadt Burghausen, die vom Kapitalismus so gemästet ist, dass nicht einmal ein roter Bürgermeister das ganze Geld weiterbringt. Während Burghausen töne „Wir können alles!“ kontert der schwarze Wengbauer Sepp todesmutig: „Ös könnt’s uns alle.“

Da in Bayern alle Sepp heißen, bekam auch Wengbauers Vornamensvetter und Emmertinger Amtskollege Maier inklusive seinem Gemeinderat eine auf den Deckel: „Die Gemeinderäte haben gemeinsam ganz andere Dinge nicht gemacht.“ Dabei ritt der „Bananbas“ auf der nimmer endenden Geschichte rund ums Ortszentrum und der dazugehörigen Turn- oder Mehrzweckhalle herum. Und: „Die in Emmerting haben so viel Arbeit, dass die Junge Union bis heute nicht einmal die Christbäume einsammeln konnte.“Wer den Schaden hat, der braucht für den Spott nicht zu sorgen. Das galt auch für Erwin Schneider, der sich mit Waffensammler im eigenen Haus herumschlagen muss. Mit dem Altöttinger Amt hatte es der Fastenprediger ohnehin nicht so: „Endlich tut einer im Landratsamt mal was von sich aus, schon hat er den Staatsanwalt am Hals.“ Und außerdem: „Mit Fragen zwischen Mutterbrust und Grabstein kann man sich ans Landratsamt wenden. Von den Antworten rede ich jetzt nicht.“

Auch das anscheinend von Bruder Barnabas nicht sonderlich geliebte Heimatblatt musste dran glauben, weil weder die Emmertinger noch die Mehringer aus ihrer Sicht ausreichend erwähnt werden. Der Redner vermutete gar, dass das mit dem Globus in der Zentrale in Passau zusammenhänge, auf dem ohnehin nur Niederbayern zu finden wäre.

Zum Ende bekam auch die Burghauser CSU-Ortsvorsitzende Gerti Ertl noch eine lobende Erwähnung zugesandt. Barnabas befürchtet aber, dass die Mission Thronbesteigung lange dauern könnte: „Hoff ma bloß, dass dieser Zug durch die Wüste für die Burghauser CSU nicht auch 40 Jahre dauert.“ Er verglich die „Erti Gertl“ wie sie Sepp Wengbauer den Mehringer Export in die schwarze Welt Burghausens versehentlich betitelte, mit der Wanderschaft Moses durch die Wüste. Wobei, ganz so lang müsse sie nicht mehr warten, prophezeite er: „Erstens ist sie bald im Stadtrat und zweitens sind schon 20 Jahre rote Seuche vorbei, über die sich viele leidenschaftlich gern schwarz ärgern.“ (Uli Bauer)

 

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Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 24. März 2010 unter CSU Emmerting, Starkbierfest gepostet. Sie können den Antworten des Beitrags unter RSS 2.0 folgen. Sie können einen Kommentar abgeben oder einen Trackback setzen.